Ein Artikel von Helen Keller und Luca Cirigliano.

Als Beitrag zur laufenden Debatte über satirische Infragestellung von Religionen sowie über Kränkung und Provokation religiöser Menschen und Gruppen weisen wir auf den Artikel Helen Kellers und Luca Ciriglianos hin: „Die Krux mit der Blasphemie – Analyse zweier richterlicher Lösungsansätze“, erschienen in der Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV, 2010). Wir danken für die Zustimmung zur Weiterverbreitung.

Keller und Cirigliano vergleichen die US-amerikanische Praxis, namentlich des Supreme Court, und die Praxis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Der Abschnitt „Zusammenfassung und Schlussfolgerungen“ mündet in folgende Stellungnahme:

„Je stärker eine Gesellschaft durch die Einwanderung kulturell und religiös durchmischt wird, desto stärker wird eine staatliche Definition von Blasphemie fragwürdig. In einer zunehmend heterogenen Gesellschaft verliert jeglicher transzendentale Wahrheitsanspruch an Autorität. In dieser Situation kann eine schockierende Aussage nur mit einer Gegendarstellung oder in der öffentlichen Diskussion relativiert werden. Eine staatliche Intervention ist nur als Ultima Ratio zulässig, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht zu halten. Der Preis ist eine vollständige Säkularisierung des Staates, in dem religiöse und andere Empfindsamkeiten vollständig auf den Privatbereich zurück gedrängt werden. Die Staaten Europas werden diese Entwicklung jedoch aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Voraussetzungen nicht gleich schnell durchlaufen.“

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