Der Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea hat – nicht überraschend – sofort Erwartungen geweckt, eritreische Flüchtlinge in der Schweiz könnten deshalb schon bald in ihr Herkunftsland zurückkehren. Hierzu eine Beurteilung von David Signer, Afrika-Spezialist der “NZZ”. Aus seiner Sicht gehört die Rückkehrmöglichkeit noch ins Reich der Hoffnung:

“(…) Afewerki (der Machthaber in Eritrea) musste die letzten Jahre zusehen, wie ihm etwa ein Fünftel der Bevölkerung davonlief, auch in die Schweiz. Vielleicht war es ihm sogar recht, weil durch Zwangsabgaben im Ausland und Rimessen mehr Geld nach Eritrea geschwemmt wurde, als die Emigranten in diesem armen Kasernenstaat hätten erwirtschaften können. Aber ein nachhaltiges Modell ist das nicht, und es ist vermutlich kein Zufall, dass die aussenpolitische Entspannungspolitik Abiys (des neuen äthiopischen Präsidenten) einhergeht mit einer inneren Liberalisierung; auf lange Sicht kommt auch Eritrea nicht um die Modernisierung herum. Es wäre zu hoffen, dass dann eine umgekehrte Migration der eritreischen Diaspora zurück in die Heimat einsetzt.”

NZZ 11.7.18, S. 14.

Print Friendly, PDF & Email