Im Sicherheitsbereich werden immer mehr Stellen geschaffen. Aber man muss sich bewusst sein, dass sie sich im Niedriglohnbereich befinden.

“Im Niedriglohnbereich entstanden” in der Schweiz zwischen 2000 und 2018 “186 000 neue Stellen”, berichtete die “NZZ am Sonntag” am 16.2.2020 aus einer McKinsey-Studie. “Dazu gehören verschiedene Berufe in der Pflege und Sicherheitspersonal.” (Link zum Artikel.)

Wir haben hier mehrmals festgestellt (siehe unten), dass das Wachstum des Sicherheitssektors aus demokratischen und rechtsstaatlichen Gründen Aufmerksamkeit verlangt. Da werden Leute darin ausgebildet, das Verhalten anderer Menschen zu lenken und hierfür nötigenfalls physisch auf sie zuzugreifen oder Konflikte sich so entwickeln zu lassen, dass sie ihre physische Überlegenheit und ihr Training einsetzen müssen. Wenn es einen Teil dieses Personals gibt, das nicht rechtsstaatlich und demokratisch gesinnt ist, stellt er ein Rekrutierungspotenzial für politische Kräfte dar, die Auseinandersetzungen auf der Strasse suchen und einschüchtern wollen.

Wenn man sich nun noch bewusst wird, dass solche Fachleute für Ordnungsdienst nicht durch gute Löhne motiviert sind, fragt man sich: Wodurch dann? Durch Stolz auf Durchsetzungsvermögen in der verbalen und physischen Auseinandersetzung? Durch Freude an der Ausübung von Autorität?

Der demokratische Rechtsstaat braucht loyale Sicherheitsorgane, Polizisten und Polizistinnen, die er anständig bezahlt. Der Wildwuchs des Security-Privatsektors muss beobachtet, kontrolliert und nötigenfalls beeinflusst werden.

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