Daniel Brühlmeier und Hervé de Weck sind die Herausgeber der neusten Buchpublikation des Instituts Libertas (Biel/Bienne 2009): „Freiheit in Gefahr? Terrorismusbekämpfung im Spannungsfeld von Sicherheit und Menschenrechten“ / „Liberté en péril: Combat contre le terrorisme, sûreté et droits de l’homme“. Sie enthält Beiträge der neuen deutschen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, von Quentin Skinner, Jacques F. Baud, Jean-Luc Vez, Daniel Thürer, Jean-Philippe Walter und Andreas Kley, alle sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache.

Leutheusser befasst sich mit Autoren, welche das Folterverbot relativieren: Winfrid Brugger, Matthias Herdegen, Horst Dreier, Günther Jacobs, Otto Depenheuer. Jacobs und Depenheuer träten, in Widerspruch zur freiheitlichen demokratischen Rechtsverfassungen, für ein „Feindstrafrecht“ ein: „Ganz in der Manier des (…) Staatsrechtlers Carl Schmitt fordert Depenheuer als das eigentlich Politische wieder zwischen Freund und Feind, zwischen dem Unseren und dem Fremden zu unterscheiden. Und vor allem: Statt der Fiktion eines rationalistischen uninidivualistischen per Gesellschaftsvertrag begründeten Staates anzuhängen, sei es nun an der Zeit, auf ein ‚älteres‘ und ‚weiseres‘, nämlich konservatives, organisches oder romantisches Staatsverständnis zurück zu greifen.“

Daniel Brühlmeier ruft in seinem Vorwort dazu auf, wachsam zu sein: „Wachsam einerseits für die Gefahren des Terrors, (…), wachsam andererseits aber auch für allfällige Schritte auf die schiefe Bahn, auf die wir geraten, wenn wir die elementaren Rechte von Verdächtigen und Gefangenen, ja selbst von rechtskräftig Verurteilten verneinen. Ein Staat, der foltert oder sonst wie die elementaren Persönlichkeitsrechte massiv verletzt, verspielt gegenüber Verdächtigten und Verurteilten, aber letztlich auch gegenüber seinen Bürgern den Anspruch, ein Rechts- und gerechter Staat zu sein.“

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