Nachdem Russland sein Stimmrecht im Europarat, das ihm wegen der Annexion der Krim entzogen worden war, am 25. Juni 2019 wieder zurückbekam (Link zum NZZ-Bericht), werfen wir einen Blick in “Alles mit Mass”, die “Gedanken und Geschichten aus dem Leben eines Grenzgängers” von René Rhinow. Auf Seite 143 finden lesen wir unter dem Titel “Russland im Europarat?”:

“Strittig war, auch in unserer Delegation (bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarates), ob Russland als vollwertiges Mitglied in den Europarat aufgenommen werden sollte. Mein Kollege Nationalrat Ernst Mühlemann, der sich als eigentlicher ungekrönter Aussenminister der Schweiz fühlte, plädierte mit Verve dafür. So könne man Russland integrieren und auf die westlichen Werte verpflichten. ‘Einbinden’ hiess das Zauberwort. Ich war dagegen, weil ich diesen Glauben nicht teilte. Russland wurde aufgenommen, doch die nachfolgende Entwicklung sollte mir recht geben, leider. Es war wie immer beim Versuch des ‘Einbindens’: Es braucht zwei dazu, einen Einbindenden und einen Einbindungswilligen. Meistens fehlt es am Letzteren, auch bei uns. (…)”

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